Wingfoilen oder Windfoilen, die Unterschiede

Wingfoilen oder Windfoilen, die Unterschiede

Was ist überhaupt ein Foil ? Selbst wenn das Wort nicht einfach zu verstehen oder auszusprechen ist, ist seine Bedeutung ziemlich verständlich: Es ist eine Art  Finne oder Schwert, die unter ein Windsurf- oder Wingboard angebracht wird, und uns erlaubt, über der Wasseroberfläche zu fliegen, sobald das Board bei genug Geschwindigkeit Auftrieb entwickelt. Das Foil trägt Euer Board also gewissermassen um die 10 cm in der Luft.

windfoil in the ocean

Das Windfoilen ausgerichtet auf alle Windsurfer

Das Windfoilen oder Windsurffoilen erschien Anfang der 90er Jahre dank eines amerikanischen Pro-Windsurfers, wurde aber erst Anfang 2010 anerkannt. Vor 20 Jahren erlaubte das Foil, damals aus 100 % Alu und 8 kg schwer, dem Windsurfer nur durch den Zug eines motorbetriebenen Bootes abzuheben und zu fliegen, wobei heute hingegen Euer Windsurfsegel und der Wind Euren Antriebsmotor darstellt. Das Windfoilen ist aus dem Wort Windsurfen abgeleitet -wie das Kitefoilen aus dem Wort Kitesurfen – was bedeutet, sein Board mit Hilfe seines Riggs, also Mast, Gabelbaum und Segel, zu dirigieren und zu manövrieren. Gleichgewicht und Geschwindigkeit, aber auch alle Manöver sind in 30 – 40 cm Höhe über dem Wasser schwieriger. Daher ist die Beherrschung eines Windsurfboards Voraussetzung dafür, ein Windfoil auszuprobieren. Die Grundbegriffe des Windsurfens sind notwendig, um das Windfoilen erreichbar zu machen. Und das Wissen, wie man im Falle eines ‘Abgangs’ landet, ist super wichtig ! Denn ein Foil kann wehtun. Das Windfoil lässt einen auch bei wenig Wind mit grosser Geschwindigkeit weitersurfen.

Das Wingfoilen, eine neue, hippe Disziplin

Das Wingfoilen, die neue unter den Gleitsportarten, die von einigen als die neue Wassertrendsportart qualifiziert wird, ist zu Beginn des Jahres 2019, also vor etwa vier Jahren, erschienen. Und diese Disziplin wird bleiben, denn einmal ausprobiert und die ersten Schläge gefahren bzw. geflogen, wird es schwierig sein, kein Fan davon zu werden. Es ist auf seine Art wie das Windsurfen 2.0, die neue Generation des Windsurfens in lockerem Mix mit dem Kitesurfen gekreuzt. Ein Wingflügel aus Segeltuch direkt in Euren Händen, ein Wingboard mit einem Volumen um die 120 Liter zum Anfangen – welches mit Eurer Weiterentwicklung kleiner wird – und am allerwichtigsten ein Foil unter dem Board mit demselben Prinzip wie im Windfoilen, also eine Mindestgeschwindigkeit, um Euch und Euer Board zu tragen. Das Wingfoilen hat bereits zahlreiche gute Wind- und Kitesurfer davon überzeugt, diese neue Disziplin zu praktizieren, sobald es gute Bedingungen dafür hat, und einige geben ihren Lieblingssport des Wind- oder Kitesurfens dafür sogar ganz auf. Eine Windstärke ab 12-13 Knoten reicht guten Ridern zum Fliegen aus, auch wenn Ihr Eure Arme länger benutzen und anfangs etwas pumpen müsst … das Ideal zum Wingfoilen ist allerdings eine gute Brise von 20 Knoten. Der Vorteil ist hier, dass es keinen Masten gibt, der das Segel hält, was das Rigg, welches übrigens keines ist, leichter und manövrierfähiger macht.

Wingfoilen oder Windfoilen: welches wählt Ihr ?

Das Wingfoilen und das Windfoilen sind seit 2010 zwei Neuentdeckungen im Wassersport, die Ihr in Leichtwind praktizieren könnt, aber das ist trotzdem nicht warum sie gleichzeitig auf technischer und der vom Rider wahrgenommenen Gefühlsebene ähnlich sind. Das Wingfoilen ist eine Disziplin, die nicht notwendigerweise bestimmte Vorkenntniss im Gleitsport oder Segeln im allgemeinen verlangt, während das Windfoilen nur für Windsurfer erreichbar ist, da es auf sehr gute Grundlagen des Windsurfens basiert. Im Wingfoilen lernt und steigt ein guter Wind- oder Kitesurfer schneller auf als ein Neuling des Wassersports, aber mit gutem Unterricht, Training und Durchhaltevermögen ist das Wingfoilen jedem zugänglich.

Die Empfindungen sind ebenso unterschiedlich, das Windfoilen erlaubt dem Rider sehr frühes Gleiten, die besten schaffen es dank Pumpen mit unter 10 Knoten und die Geschwindigkeit in stärkerem Wind ist atemberaubend. An alle Speed-Fans: das Windfoilen ist für Euch gemacht ! Und was die Wingfoiler angeht, lasst sie Euch ruhig überholen, weil es schwierig wird, sie einzuholen. Der Wingfoiler kann auch schnell sein, aber nicht so schnell. Dank des Wingfoils könnt Ihr auf dem Wasser mit Euren Freunden oder Eurem/-r Partner/-in spazierenfahren, die Dünung mit der vorderen Hand frei im freefly  surfen, schöne Freestyle-Manöver zaubern, wellenabreiten üben, Downwinder machen (weit draussen mit dem Wind im Rücken von Punkt A zu Punkt B fahren), kurzum es gibt zahlreiche unterschiedliche Wingfoil-Praktiken, aber Geschwindigkeit sollte keine Priorität sein.

Das Windfoilen ist für alle begeisterten Windsurfer und auf diese fabelhafte Aktivität Schwörende wie für Euch gemacht, wenn Ihr auf dem Wasser noch schneller sein wollt und lange, wunderschöne Halsen ziehen wollt. Wenn Ihr windsurfen und windfoilen könnt, habt Ihr noch mehr windige Strände zur Auswahl, denn Ihr könnt von nun an in mehr oder weniger 10 bis 45 Knoten Wind surfen. Nichtsdestotrotz reserviert schon mal etwas mehr Platz in Eurem Auto oder Anhänger, denn die Windfoil-Boards sind voluminös – mehr als ein Waveboard – und ein Foil braucht mehr Platz als eine Finne, wie Ihr bereits geahnt habt ! Was das Rigg angeht, sieht es ähnlich aus, denn ein Mast, Gabelbaum und die Segel benötigen auch mehr Platz als ein Wing.

Der Vorteil des Wingfoilens bezüglich des Materials ist, dass es im Gegenteil dazu viel weniger Platz braucht und einfacher zu transportieren ist. Ihr habt das Foil, ja, aber der Wingflügel sieht aus wie ein Rucksack und das Board ist kürzer. Und darüberhinaus gibt es keinen Masten oder Gabelbaum, ausser bei einigen Marken oder Modellen, aber sie sind viel kleiner und ultraleicht.

Noch einmal zusammengefasst: die Strände, an denen Ihr Euer Windfoil- oder Wingfoil-Material aufbauen könnt, sind sehr zahlreich, auch wenn sie manchmal ein gutes Mass an Übung in leichtem oder sehr starkem Wind erfordern. Das Windfoil erlaubt es Euch, in sehr leichtem bis moderatem Wind auf’s Wasser zu gehen während er bei Wind, der den Sand fliegen lässt, limitiert ist. Zum Glück ist das dann der Moment, in dem Ihr Eure Lieblingsfinne unter Euer Board schraubt und auf das pure Windsurfen umsteigt. Und alle Wingfoil-Freaks unter Euch, die auch mit kleineren Wings als 4 qm, also mit 2,5 oder 3 qm ausgestattet sind, gönnen sich auch in diesen Bedingungen garantiert richtig schöne Erlebnisse. 

Denkt immer daran, Euer Paddel (falls Ihr eins besitzt) für die Tage ohne Wind an einem Wellenspot mitzunehmen, denn ein Wingfoil-Board lässt Euch auch SUP Foil = Stand Up Paddel Foil – praktizieren. Dies ist etwas komplizierter mit einem Windfoil-Board, da es grösser und schwerer ist, aber es gibt heute auch bestimmte Marken, die ein Board für alle Foil-Optionen anbieten. Das Foilen ist heutezutage eine wahre Revolution in der Welt des Gleitens, ob nun im Windsurfen, Wingen, Kitesurfen, Lasern, Segeln … es ist die Foil-Disziplin, aber man kann es auch den Foil-Wahn nennen !!! Probiert es aus, Ihr könnt es nur lieben !

wingfoil material on the beach
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